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Dienstag, 6. Oktober 2015

Ueber das Ende des Kunsthandwerks KOL2015.08

Prof Dr Pintsch / CULTURA-DGFK

Gleich zum Anfang sei bemerkt: Ein Ende wird es nicht geben, solange Kunsthandwerker ihr Handwerk beherrschen und ihre kulturellen Wurzeln beibehalten,- ohne den Zeitgeist aus den Augen zu verlieren.
An dieser Stelle gilt der Hinweis an den Jugenstil und als besonderes Beispiel das Palais Stoclet in Bruessel; sie zeigen: Meisterschaft bleibt bestehen!
Fuer alles weitere gilt: Wenn Massenproduktion vorherrscht und die Hoffnung, Verbraucher zu finden, die aus Halbwissen und Schnaeppchenjaegerei Hinstellerchen anhaeufen, in der Meinung da etwas Besonderes ihr eigen zu nennen, dann ist ein berechtigtes Ende dieser Artikel, der Schein-Kunsthandwerklichen, gerechtfertigt.
Ist ein Unikat vorhanden, so bereitet es keine Schwierigkeit es zu scannen und per CNC zu reproduzieren. Das mag betrueben, ist aber, wie seinerzeit bei 2-D-Kopien, nur eine Frage der Gewoehnung. Selbst der erfahrene Kauefer bzw. Sammler kann nicht mehr zwischen Kopie und Original unterscheiden. Nur noch absolute Kenner mit Geschmack, Kenntnis und Geld verstehen zu wuerdigen!
Alle anderen schwelgen im Geist des Vermeintlichen!
Die ueberwiegende Mehrheit verschwindet, in der industriellen Uniformitaet und Markenjagerei,- beseelt bzw. erfuellt von dem Wunsch und der Hoffnung abzuweichen vom regelmaessig vorgegebenen Wechsel durch Moden und andere permanente Berieselungen.
Insofern betrifft die Skizzierung nicht nur das Kunsthandwerk, sondern das Umfeld des Gestaltenen und reicht von der Koerperbearbeitung ueber die Bekleidung, die Innen- und Aussengestaltung, bis hin zum vermeintlich gestalteten Industrieprodukt.
Umweltverschmutzung und Resourcenverschwendung bleiben auf Stammtischniveau.
Fazit: Es ist kein Grund zur Trauer vorhanden. Aus jeder Zeit ist kulturgeschichtlich nur wenig geblieben; das Nichtssagende, Bedeutungslose, nahm immer den Weg des Vergaenglichen,- gleich den herabfallenden Blaettern im Herbst, die im Jahresverlauf zu Staub verrotten.
Im Verlaufe eines Menschenlebens ist die direkte Beziehung vom Schaffenden zum Beschaffenden bedeutsam und hat seinen speziellen Wert,- die oekonomische Beziehung ist eine einkommenschaffende Massnahme und Farce. Sie zu durchschauen ist nachfolgenden Generationen ueberlassen!

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