In Memoriam B.P.
Nie war die Vergangenheit ein Thema.
Sie kam aus Falkensee, wo sie drei Kinder gross gezogen hatte. Zwei Schwestern besuchte sie, verbrachte auch Ferien- oder Urlaubstage mit der einen oder anderen.
Nun war sie da, in GrossBehnitz, und wohnte im Mietshaus, genannt Kommunistenbunker.
Die sie Umgebenden waren nicht gerade Freunde, empfanden sie als staendigen Stoerenfried. Dabei war sie -vielleicht fast- die einzige Bewohnerin des Ortes, die Sinn fuer die Allgemeinheit hatte, und zwar uneigennuetzig!!!
Sie waere fuer M.Weber Freude und Hoffnung gewesen, ihm, der gerne den verantwortungs-bewussten Buerger als Ideal verstand.
Kultur entsteht nicht irgendwo da oben, sondern aus der Mitte, mit den Menschen. Sie organisierte Lesungen und Konzerte, uneigennuetzig,- es war ihr ein Anliegen.
Irgendwo war sie eines der seltenen Beispiel fuer aktive, poetische Menschen.
Naturschutz war ihr eine besondere Angelegenheit; ohne besondere Beauftragung wanderte sie um den See, reinigte beschmierte Schilder, kuemmerte sich um Stoerungen des ansteigenden Wasserpegels, verurusacht durch Biber.
Im wahrsten Sinne des Wortes mit Nichts schaffte sie es einen preisgekroenten Naturgarten zu installieren, ihn zu hegen und zu pflegen.
Gesunde Ernaehrung, fuer sie keine leere Floskel. Waehrend umwelt- und naturfreundliche Schoenredner redeten und ihre Geltungssucht und Profitgier pflegten, sammelte sie die Fruechte der Region und verwertete sie fuer Saefte, Gelees und Marmelade.
Sie war festes Mitglied im Workshop Zeichnen und Malen von Cultura e.V. und erfreute auch die Teilnehmer mit den eingeweckten Fruechten und selbstgebackenem Kuchen. Ihr besonderes Wesen erfreute immer die Teilnehmer und liessen Veranstaltungen zu etwas Besonderem werden.
Ihre beruflichen Erfahrungen als Floristin schlugen sich nieder in wunderschoenen Gestecken, wovon auch das Cultura-Buero profitierte.
Ein Herzenswunsch war im Begriff in Erfuellung zu gehen: Ihr aelstester Sohn baute ein kleines Holzhaeuschen auf dem Grundstueck ihres Naturgartens.
Dann kann ich dort auch einmal schlafen, wenn es in der Wohnung zu heiss wird, das waren ihre letzten Worte,- zwei Tage bevor sie im nahegelegenen Riewandsee ertrank.
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